Katzenminze: Was steckt hinter dem „verrückten“ Kraut?
Jeder Katzenbesitzer kennt es wahrscheinlich: Man gibt seiner Katze ein neues Spielzeug, das mit einem seltsam riechenden, getrockneten Kraut gefüllt ist, und plötzlich verwandelt sich der sonst so würdevolle Stubentiger in ein ausgelassenes, rollendes, schnurrendes Energiebündel. Der Übeltäter? Katzenminze.
Aber was genau ist dieses Zeug, das unsere Samtpfoten so aus dem Häuschen bringt?
Was ist Katzenminze eigentlich?
Katzenminze, wissenschaftlich als bekannt, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (), zu der auch Minze und Salbei gehören. Ursprünglich in Teilen Europas und Asiens beheimatet, wächst sie heute weltweit und ist wegen ihrer Wirkung auf Katzen berühmt-berüchtigt.
Die Chemie der Euphorie: Das Geheimnis des Nepetalactons
Die „magische“ Zutat in der Katzenminze ist eine chemische Verbindung namens Nepetalacton. Dieser Stoff wird von der Pflanze in mikroskopisch kleinen Zwiebeln an Blättern und Stängeln gespeichert. Wenn eine Katze an der Pflanze reibt oder kaut, werden diese Zwiebeln aufgebrochen und das Nepetalacton wird als flüchtiger Duft freigesetzt.
Dieser Duft gelangt in die Nase der Katze und bindet dort an spezielle Rezeptoren. Diese Rezeptoren senden Signale an das Gehirn, insbesondere an Bereiche wie die Amygdala und den Hypothalamus, die für Emotionen und Verhalten zuständig sind. Die Reaktion des Gehirns ähnelt der auf Katzenpheromone und löst eine Art kurzzeitige, euphorische Reaktion aus.
Die typische Reaktion: Von Ekstase bis Entspannung
Die Reaktion auf Katzenminze kann von Katze zu Katze variieren, aber oft sieht man eine Kombination aus folgenden Verhaltensweisen:
- Schnüffeln, Lecken und Kauen an der Katzenminze
- Reiben des Kopfes und des Kinns an der Pflanze oder dem Spielzeug
- Herumrollen auf dem Boden
- Lautes Miauen oder Schnurren
- Ein plötzlicher Energieschub, gefolgt von einer Phase der Entspannung oder Schläfrigkeit
Dieser „Rausch“ ist jedoch nur von kurzer Dauer – normalerweise hält der Effekt nur etwa 5 bis 15 Minuten an. Danach wird die Katze für eine Weile immun gegen die Wirkung sein.
Reagiert jede Katze darauf?
Nein, nicht alle Katzen reagieren auf Nepetalacton. Die Empfindlichkeit für Katzenminze ist genetisch bedingt. Studien zeigen, dass etwa 70-80 % der erwachsenen Katzen die typische Reaktion zeigen. Sehr junge Kätzchen (unter sechs Monaten) und einige ältere Katzen reagieren oft gar nicht.
Ist Katzenminze sicher für meine Katze?
Die beste Nachricht zum Schluss: Ja, Katzenminze ist für Katzen völlig unbedenklich. Sie ist ungiftig und macht nicht süchtig. Das Schlimmste, was passieren kann, wenn eine Katze zu viel davon frisst, sind leichte Magen-Darm-Beschwerden.
Fazit: Katzenminze ist eine sichere und wunderbare Möglichkeit zur Bereicherung und Unterhaltung für die meisten Katzen. Sie bietet eine harmlose Form der Stimulation, die Stress abbauen und das Spielverhalten fördern kann. Wenn Sie Ihrer Katze also eine kleine Freude machen wollen, ist ein mit Katzenminze gefülltes Spielzeug oder eine Prise des getrockneten Krauts eine perfekte Wahl!